Eine sinnvolle Verknüpfung von Kunst und Wirtschaft, geht das überhaupt?
Kunst am Arbeitsplatz kann in der Hektik des Arbeitsalltages einen visuellen Ausgleich schaffen, einen Moment, in dem ich mich kurz sinnlich verankern und wieder Energie schöpfen kann.
Kunst am Arbeitsplatz kann einen anderen Blickwinkel auf die eigene Arbeit und deren Wertschätzung ermöglichen, neue Sinnzusammenhänge erahnen lassen oder andere, verlorengegangene wieder freilegen.
Seit einigen Jahren schon bewege mich immer mal wieder in den Schnittstellen zwischen Wirtschaftsunternehmen und Kunstschaffenden im weiteren Sinne auf der Suche nach sinnvollen Verknüpfungen.
Den sich verändernden Fragestellungen oder Motivationen für diese Arbeit stellten sich im Laufe der Zeit und einer fortschreitenden Globalisierung und Digitalisierung mehr und mehr Zweifel an die Seite.
Was sind die Ideale hinter diesem wissenschaftlich und politisch begleiteten Fortschreiten in eine künstliche Umwelt mit vielen Leerstellen?
Die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung umgeben uns nahezu überall; täglich gebrauchen, verbrauchen, konsumieren wir, tragen sie an unserer Haut, setzen Hoffnung in sie, verlieren Hoffnungen wieder.
Forschung, gestaltet unsere Zukunft. Forschung entwickelt unsere Welt von morgen.
Doch was bewegt uns Menschen in dieser Epoche Weltgeschichte?
Was sind die Fragen unserer vernetzten Global-Gesellschaft die wissenschaftliche Forschung beantworten soll? Und wie?
Wie wollen wir Menschen in Zukunft leben?
Was ist wirklich wichtig?
Gerade also in dieser Zeit, in der wirtschaftliche Interessen und Prinzipien oft den Wertevorstellungen einer Solidargemeinschaft diametral gegenüberstehen, kann ein ehrlich geführter, interdisziplinärer kultureller Austausch wertvolle Impulse geben kreativ Umzudenken und vielleicht ausgleichend einzuwirken.
Kunst, Wirtschaft, Sport, Religion, Politik sind alles Bestandteile des kulturellen Körpers unserer Gesellschaft. Die Öffnung dieser verschiedenen kulturellen Bereiche füreinander auf der Basis gegenseitiger Wertschätzung hinterfragt, kontrastiert, schärft und bekräftigt, stellt Fragen nach Idealen und dem Wohle der Gemeinschaft.
Die Ergebnisse und Zwischentöne dieser Auseinandersetzung dürfen im Anschluß Einfluß nehmen auf z.B. die Gestaltung des Firmengebäudes, als Verbildlichung und visuelle Referenz der Begegnung.
Mittlerweile sehe ich in der Berührung dieser Spannungsfelder vielleicht das größte Potential; denn ein sinnvolles Fortschreiten von Entwicklung ist nur möglich, wenn man den Bezug zum Menschlichen nicht aus den Augen verliert, soziale und ökologische Aspekte einbezieht und die globale Verantwortung der Menschen sieht und annimmt.
d knizia 2015
Detail Gebäudeinstallation Inform GmbH in Zusammenarbeit mit EVA SCHMALE